Die Verkehrskadetten sind jugendliche Verkehrshelfer ab 14 Jahren, die in den Verkehrswachten eine sinnvolle Freizeitgestaltung und einen großen Freundeskreis finden. Da die Verkehrskadetten verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen, in der Öffentlichkeit stehen und von dieser beurteilt werden, kommt ihrer Ausbildung eine hohe Bedeutung zu. Sie wird mit einer theoretischen und praktischen Prüfung abgeschlossen. Wer als Anwärter beide Prüfungen besteht, wird zum Verkehrskadetten ernannt.
Voraussetzung für den praktischen Einsatz ist ein umfassendes theoretisches Wissen über die StVO und die Zeichengebung der Polizei. Die Ausbilder und Prüfer achten aber nicht nur auf abfragbare Kenntnisse zu Verkehrszeichen und -regeln, sondern legen besonderen Wert auf soziale und kommunikative Fähigkeiten, wie sie im Konfliktmanagement und in der Gefahrenbewältigung benötigt werden.
Im Rahmen der praktischen Prüfung zeigen die Anwärter, ob sie Verkehrsteilnehmern verständliche Zeichen und klare Anweisungen geben können. Eine mögliche Prüfungssituation, später auch ein möglicher Einsatz, ist die Absicherung einer Fahrbahn nach einem Verkehrsunfall oder die Regelung des Verkehrsflusses bei einer Großveranstaltung – natürlich in Zusammenarbeit mit der Polizei. Um von den Verkehrsteilnehmern wahrgenommen zu werden, tragen Verkehrskadetten bei ihren Einsätzen eine auffallende Kleidung, die gesetzlichen Vorgaben entspricht.
Verkehrskadetten gibt es noch nicht flächendeckend. Im Vorstand der Deutschen Verkehrswacht wurde die „Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Jugendarbeit in der Deutschen Verkehrswacht e.V.“ eingerichtet, die unter anderem auch die Verbreitung der Verkehrskadetten-Idee unterstützt. Derzeit gibt es eine aktive Verkehrswacht mit Verkehrskadetten in Plauen.
Die Grundidee der „Verkehrskadetten“ stammt aus der Schweiz und wird seit 1972 in Deutschland praktiziert. Derzeit sind rund 35 Jugendliche als Verkehrskadetten tätig. Sie haben im Jahr 2014 insgesamt 4150 ehrenamtliche Stunden absolviert.